Die Beschäftigungs- und Arbeitstherapie oder Ergotherapie (als Überbegriff und internationale Berufsbezeichnung) ist eine bedeutende Heilmaßnahme in der Prävention und Rehabilitation Kranker und Behinderter. Sie ist wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Behandlung.
Die Besonderheit der Ergotherapie liegt darin, daß Bewegungsmuster nicht abstrakt nachvollzogen werden, sondern unter der Verwendung von Materialien, Handhabungen von Werkzeugen und Einbeziehung von Spielen alltägliche Gebrauchsbewegungen eingeübt werden.
Der Einsatz von Materialien dient dabei nicht nur der Motivation zum Nachvollziehen der beabsichtigten Bewegungsmuster und Erzielung von Erfolgserlebnissen, sondern beruht auch auf der Erfahrung von der positiven Eigenwirkung der Werkstoffe auf den Patienten.
Die Ergotherapie wirkt also nicht allein physisch funktionell. Es kommen für die Heilwirkung wesentliche psychische und emotionale Elemente hinzu. Sie ist eine aktive Behandlungsmethode, bei der der Patient unter Anleitung überwiegend selbst arbeitet.
Im Unterschied zur Krankengymnastik werden mittels handwerklich - schöpferischer Arbeiten gezielte - der jeweiligen Behinderung und dem Alter entsprechend - individuelle Bewegungsanleitungen gegeben, durch die Störungen der Motorik, Sensorik und Wahrnehmung ausgeglichen werden können.
Die Behandlung beinhaltet ferner Überprüfungsverfahren, Beratung der Angehörigen sowie Herstellung, Adaption und Erprobung von Hilfsmitteln und Schienen.